Prüfschritt | Warum wird das geprüft? |
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9.1.3.3 Ohne Bezug auf sensorische Merkmale nutzbar | Auch der Bezug auf die Form, Farbe oder Position von bestimmten Seiteninhalten ist für blinde Nutzende und auch Nutzende, die die Seite ohne das mitgelieferte Stylesheet oder auf anderen Ausgabegeräten sehen, nicht brauchbar. |
9.1.4.1 Ohne Farben nutzbar | Ausschließlich über Farben vermittelte Informationen sind für blinde Nutzende nicht zugänglich. Auch farbfehlsichtige Nutzende, die unter Umständen mit eigenen Farbschemata arbeiten, können Farben nicht oder nur eingeschränkt identifizieren und unterscheiden. |
9.1.4.5 Verzicht auf Schriftgrafiken | Schriftgrafiken, die als Bitmap-Grafik eingebunden werden (z. B. als JPEG, PNG, oder GIF), können nicht oder nur eingeschränkt an Benutzeranforderungen angepasst werden. Ihre Farben können nicht individuell eingestellt werden, auch die individuelle Anpassung der Schriftgröße wirkt nicht auf grafische Schriften. Und bei Zoomvergrößerung werden die Schriftkanten unscharf. |
9.1.4.11 Kontraste von Grafiken und grafischen Bedienelementen ausreichend | Viele Menschen mit Sehbehinderungen brauchen gute Kontraste, um grafische Bedienelemente bzw. deren Zustände oder Elemente in informationstragenden Grafiken, etwa statistischen Diagrammen oder Schaubildern, wahrnehmen zu können. Die Forderung nach einem Minimalkontrast für informationstragende Grafiken hilft diesen Menschen. |
9.2.4.1 Bereiche überspringbar | Visuell werden Webseiten mit Mitteln wie Überschriften, Spalten oder Kästen strukturiert. Dank dieser Strukturierung weiß der Benutzer, was zusammengehört, kann das Angebot der Webseite leicht überblicken und gezielt auf die Inhalte zugreifen, die ihn interessieren. Benutzer, die diese visuelle Ordnung nicht nutzen können – zum Beispiel, weil sie blind sind oder nur einen kleinen Ausschnitt der Seite sehen können – sind darauf angewiesen, dass die Struktur unabhängig von der Darstellung auf dem Bildschirm zugänglich und nutzbar ist. Die Verwendung von (oft unsichtbaren) Bereichsüberschriften, Sprunglinks oder HTML5 Elementen zur Auszeichnung von Regionen ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Bei Frames ist ein sinnvoller Titel wichtig für die Orientierung mit Screenreadern. Gängige Screenreader werten das title - und das in der Programmierung gebräuchliche name -Attribut aus. Dabei wird das title -Attribut vorrangig ausgegeben. Sie sprechen beim Umschalten zwischen den Frames mit den Tastenkürzeln den Titel des aktiven Frames aus. Der Einsatz von HTML5-Elementen für Regionen wird inzwischen gut von assistiven Technologien unterstützt. Die zusätzliche Berücksichtigung eines role-Attributs (WAI ARIA document landmarks) kann die Unterstützung von Regionen jedoch verbessern. So können Benutzer die Bereichsüberschriften, Sprunglinks, HTML5-Elmente für Regionen bzwWAI-ARIA document landmarks anwenden: Konstante Bereiche am Seitenbeginn, etwa Navigation oder Seitenkopf, überspringen, um direkt zum Inhalt zu gelangen Zwischen Bereichen hin- und her wechseln
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9.2.4.3 Schlüssige Reihenfolge bei der Tastaturbedienung | Die Bedienung soll geräteunabhängig möglich sein. Das bedeutet: Sie muss sowohl mit einem Zeiger (Maus, Touch-Geste) als auch mit der Tastatur möglich sein. Auch andere Eingabeformen, etwa die Spracheingabe oder Schaltersteuerung, sind auf eine gute Tastaturbedienbarkeit und eine sinnvolle Fokusreihenfolge angewiesen. Probleme gibt es meistens mit der Tastaturbedienung, denn die Mehrzahl der Webnutzenden arbeitet mit der Maus, daher wird oft nur an sie gedacht. Auf die Tastaturbedienbarkeit angewiesen sind zum Beispiel viele motorisch eingeschränkte Menschen oder Blinde. Bei einer nicht nachvollziehbaren Fokusreihenfolge laufen Nutzende Gefahr, die Orientierung zu verlieren, die Tastaturbedienbarkeit kann dadurch erheblich beeinträchtigt sein. Manche Seiten präsentieren mittels JavaScript dynamische Inhalte. Rückmeldungen bei fehlerhaften Formular-Eingaben werden beispielsweise dynamisch unter dem Feld angezeigt oder Dialoge werden eingeblendet. Während diese Änderungen der Seite für sehende Nutzende unmittelbar wahrnehmbar sind, werden sie von Screenreader-Nutzenden gar nicht oder erst mit Verzögerung wahrgenommen. Werden weitere Elemente über DOM-Scripting in den Quellcode einer Seite dynamisch eingefügt (d.h. ohne dass die Seite neu lädt), soll diese Einfügung unterhalb des auslösenden Elements geschehen, damit Screenreader hinzugefügte Elemente bemerken und vorlesen. Werden Elemente an anderer Stelle im DOM eingefügt, etwa am Seitenende (das ist oft bei Modalen Dialogen der Fall), müssen Scripte für ein sinnvolles Fokusmanagment sorgen und damit eine sinnvolle Fokusreihenfolge gewährleisten. |
11.7 Benutzerdefinierte Einstellungen | Wenn Menschen eigene Einstellungen im Browser vornehmen, zum Beispiel weil sie größere Schrift oder eigene angepasste Farbeinstellungen brauchen, sollen diese vom Webangebot wo immer möglich respektiert und übernommen werden. |
12.1.2 Barrierefreie Dokumentation | Die Dokumentation ist ein wichtiger Teil eines Webangebots. So informiert zum Beispiel die "Erklärung zur Barrierefreiheit" Menschen mit Behinderungen über den Stand der Barrierefreiheit des Angebots und nennt (noch) nicht barrierefreie Inhalte sowie gegebenenfalls Wege, benötigte Informationen in anderer Form zu erhalten. Es ist deshalb wichtig, dass diese Erklärung barrierefrei ist. Sie wird deshalb, wenn vorhanden, immer geprüft. Dies gilt auch für weitere Seiten zur Dokumentation des Webangebots, wenn vorhanden. |
12.2.4 Vom Support bereitgestellte Dokumentation | Die technische Dokumentation ist ein wichtiger Bestandteil vieler Angebote, besonders bei komplexeren Web-Anwendungen. Damit auch Menschen mit Behinderungen sie gut nutzen können, sollte sie alle Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllen. |