Prüfschritt | Warum wird das geprüft? |
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5.2 Aktivierung von Barrierefreiheitsfunktionen | Barrierefreiheitsfunktionen, die von der zu testenden Webseite (also nicht vom Betriebssystem oder dem Browser) bereitgestellt werden, sollen von ihrer potentiellen Nutzerschaft selbstständig aktivierbar sein. Wenn die Webseite beispielsweise eine Funktion zur Verfügung stellt, mit derer die Kontrastverhältnisse innerhalb der Seite verbessert werden, müssen sämtliche Bedienelemente, die zur Aktivierung der Funktion bedient werden müssen, auch in der Standardansicht ein ausreichendes Kontrastverhältnis aufweisen. Damit wird sichergestellt, dass auch Nutzer, die mit kontrastarmen Inhalten und Bedienelementen Schwierigkeiten haben (also zur Zielgruppe der Barrierefreiheitsfunktion gehören), die Funktion zur Kontrasterhöhung selbstständig aktivieren können. | 9.1.1.1a Alternativtexte für Bedienelemente | Für blinde Benutzer oder für Benutzer, die für schnellere Zugriffszeiten das Laden von Grafiken abschalten, sind Grafiken nicht zugänglich. Die Textalternative tritt dann an die Stelle der Grafik, sie soll die Grafik ersetzen. Icon Fonts sind Schriftarten, die Symbole statt Buchstaben beinhalten. Sie werden per CSS eingebunden und werden entweder von assistiven Technologien nicht ausgegeben oder es wird ein Unicode-Äquivalent wiedergegeben, was die Bedeutung im Kontext nicht vermittelt. | 9.1.1.1b Alternativtexte für Grafiken und Objekte | Für blinde Benutzer oder für Benutzer von einfachen Textbrowsern sind Grafiken und Bilder nicht zugänglich. Die Textalternative tritt dann an die Stelle der Grafik, sie soll die Grafik ersetzen. Wenn Objekte (etwa Video-Dateien, Audio-Dateien oder Applets) nicht angezeigt werden können, sollen kurze beschreibende Alternativtexte dem Nutzer eine Identifikation der Inhalte ermöglichen. Icon Fonts sind Schriftarten, die Symbole statt Buchstaben beinhalten. Sie werden per CSS eingebunden und werden entweder von assistiven Technologien nicht ausgegeben oder es wird ein Unicode-Äquivalent wiedergegeben, was die Bedeutung im Kontext nicht vermittelt. | 9.1.3.2 Sinnvolle Reihenfolge | Screenreader lesen die Elemente, die auf dem Bildschirm in der Fläche angeordnet sind, nacheinander vor - und zwar in der Reihenfolge, in der sie im Quellcode stehen. Die Reihenfolge der Elemente muss also gut verständlich und nutzbar sein. | 9.2.4.1 Bereiche überspringbar | Visuell werden Webseiten mit Mitteln wie Überschriften, Spalten oder Kästen strukturiert. Dank dieser Strukturierung weiß der Benutzer, was zusammengehört, kann das Angebot der Webseite leicht überblicken und gezielt auf die Inhalte zugreifen, die ihn interessieren. Benutzer, die diese visuelle Ordnung nicht nutzen können – zum Beispiel, weil sie blind sind oder nur einen kleinen Ausschnitt der Seite sehen können – sind darauf angewiesen, dass die Struktur unabhängig von der Darstellung auf dem Bildschirm zugänglich und nutzbar ist. Die Verwendung von (oft unsichtbaren) Bereichsüberschriften, Sprunglinks oder HTML5 Elementen zur Auszeichnung von Regionen ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Bei Frames ist ein sinnvoller Titel wichtig für die Orientierung mit Screenreadern. Gängige Screenreader werten das title - und das in der Programmierung gebräuchliche name -Attribut aus. Dabei wird das title -Attribut vorrangig ausgegeben. Sie sprechen beim Umschalten zwischen den Frames mit den Tastenkürzeln den Titel des aktiven Frames aus. Der Einsatz von HTML5-Elementen für Regionen wird inzwischen gut von assistiven Technologien unterstützt. Die zusätzliche Berücksichtigung eines role-Attributs (WAI ARIA document landmarks) kann die Unterstützung von Regionen jedoch verbessern. So können Benutzer die Bereichsüberschriften, Sprunglinks, HTML5-Elmente für Regionen bzwWAI-ARIA document landmarks anwenden: Konstante Bereiche am Seitenbeginn, etwa Navigation oder Seitenkopf, überspringen, um direkt zum Inhalt zu gelangen Zwischen Bereichen hin- und her wechseln
| 9.2.4.3 Schlüssige Reihenfolge bei der Tastaturbedienung | Die Bedienung soll geräteunabhängig möglich sein. Das bedeutet: Sie muss sowohl mit einem Zeiger (Maus, Touch-Geste) als auch mit der Tastatur möglich sein. Auch adere Eingabeformen, etwa die Spracheingabe oder Schaltersteuerung, sind auf eine gute Tastaturbedienbarkeit und eine sinnvolle Fokusreihenfolge angewiesen. Probleme gibt es meistens mit der Tastaturbedienung, denn die Mehrzahl der Webnutzenden arbeitet mit der Maus, daher wird oft nur an sie gedacht. Auf die Tastaturbedienbarkeit angewiesen sind zum Beispiel viele motorisch eingeschränkte Menschen oder Blinde. Bei einer nicht nachvollziehbaren Fokusreihenfolge laufen Nutzende Gefahr, die Orientierung zu verlieren, die Tastaturbedienbarkeit kann dadurch erheblich beeinträchtigt sein. Manche Seiten präsentieren mittels JavaScript dynamische Inhalte. Rückmeldungen bei fehlerhaften Formular-Eingaben werden beispielsweise dynamisch unter dem Feld angezeigt oder Dialoge werden eingeblendet. Während diese Änderungen der Seite für sehende Nutzende unmittelbar wahrnehmbar sind, werden sie von Screenreader-Nutzenden gar nicht oder erst mit Verzögerung wahrgenommen. Werden weitere Elemente über DOM-Scripting in den Quellcode einer Seite dynamisch eingefügt (d.h. ohne dass die Seite neu lädt), soll diese Einfügung unterhalb des auslösenden Elements geschehen, damit Screenreader hinzugefügte Elemente bemerken und vorlesen. Werden Elemente an anderer Stelle im DOM eingefügt, etwa am Seitenende (das ist oft bei Modalen Dialogen der Fall), müssen Scripte für ein sinnvolles Fokusmanagment sorgen und damit eine sinnvolle Fokusreihenfolge gewährleisten. | 9.3.1.1 Hauptsprache angegeben | Screenreader verwenden Wortlisten, in denen die Aussprache der Wörter festgelegt ist. Sie müssen wissen, in welcher Sprache ein Text verfasst ist, damit sie die richtige Wortliste verwenden und den Text korrekt aussprechen können. | 9.4.1.1 Korrekte Syntax | Eine saubere HTML-Syntax vereinfacht Browsern oder Screenreadern den Umgang mit der Seite. |
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